Die Vinzenz Gruppe baut ihre Angebote aus. Von der klassischen Krankenhausbetreiberin zur umfassenden Gesundheitsversorgung. Mit Gesundheitsparks, Digitalisierung und einem starken Netzwerk geht sie neue Wege.

Von Annemarie Kramser

Lange Wartezeiten, überfüllte Ambulanzen, komplizierte Abläufe: Jede*r spürt, dass das österreichische Gesundheitswesen vor großen Herausforderungen steht. Die wichtigsten Ursachen dafür sind zum einen eine alternde Bevölkerung, die immer mehr medizinische Leistungen benötigt. Zum anderen ist es für viele zunehmend schwierig, sich im komplexen Gesundheitssystem zu orientieren und den für sie richtigen Behandlungsort zu finden. Und schließlich erleben die Menschen die vielen „Points of Care“ wie Krankenhäuser, niedergelassene Ärzt*innen oder Therapiezentren als zu wenig integriert und aufeinander abgestimmt.

Gesundheit für alle Lebensphasen

„Um den Bedürfnissen der Menschen wirklich gerecht zu werden, müssen wir uns als Vinzenz Gruppe neu ausrichten, unsere Tätigkeitsfelder erweitern und medizinische, pflegerische und therapeutische Leistungen besser aufeinander abstimmen“, erklärt dazu Dr. Michael Heinisch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vinzenz Gruppe. „Wir entwickeln uns so von der reinen Krankenhausbetreiberin zu einem Gesundheitsunternehmen, das Menschen ihr Leben lang begleitet – bei der Erhaltung ihrer Gesundheit genauso wie im medizinischen Akutfall.“

Mit der Gründung von Gesundheitsparks begann die Vinzenz Gruppe, ihre Angebote systematisch zu erweitern. „Bisher haben wir sieben Gesundheitsparks rund um unsere Krankenhäuser errichtet, in denen Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte Hand in Hand arbeiten, um Patient*innen bestmöglich zu versorgen“, so Heinisch. Diese Einrichtungen schaffen einen niederschwelligen Zugang zur Gesundheitsversorgung. Dazu wurde kürzlich eine Kooperation mit SPAR gestartet, um Gesundheitsparks direkt in Einkaufszentren zu errichten – ein Schritt, der die Gesundheitsversorgung in den Alltag bringt und die Menschen dort abholt, wo sie sich aufhalten.

Für Heinisch spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle, um weiterhin beste Versorgungsangebote machen zu können. „Wir können es uns nicht leisten, dass Fachkräfte einen Großteil ihrer Zeit mit Verwaltungsaufgaben verbringen. Unsere Vision ist es, dass künftig viele dieser Prozesse automatisch ablaufen, sodass sich unsere Mitarbeiter*innen auf die auf die Patient*innenversorgung konzentrieren können.“

Integriertes Versorgungsnetzwerk

Um ein ganzheitliches Versorgungsangebot machen zu können, hat die Vinzenz Gruppe die Vielfalt ihrer Leistungen in sechs Kompetenzfelder gegliedert: Kliniken, Langzeitpflege, Rehabilitation, Diagnostik, Future Health und Services. So entsteht ein integriertes Netzwerk, das aufeinander abgestimmt arbeitet und Patient*innen durch verschiedene Phasen ihrer Gesundheitsversorgung begleitet. Heinisch: „Unser Ziel ist es, die Menschen ganzheitlich zu unterstützen – in Krankheit und in Gesundheit.“